Berufsfeuerwehrtag 2017

veröffentlicht von Stellv. Jugendwart am

Jugend

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Für einen Tag in die Rolle eines Berufsfeuerwehrmannes oder einer Berufsfeuerwehrfrau schlüpfen – das erleben die Jugendlichen einmal im Jahr beim sogenannten „Berufsfeuerwehrtag“.

An diesem Tag wird der Tagesablauf einer Berufsfeuerwehrschicht nachgestellt. Neben den fiktiven „Einsätzen“ zählen auch Dienstsport und feuerwehrtechnische Ausbildung zum Programm – mit dem Ziel, den Teamgeist in besonderer Weise zu fördern und die Feuerwehrpraxis zu vertiefen. Viele freuen sich bereits seit Monaten auf dieses Ereignis, ist es doch eines der Highlights im Jahresdienstplan der Jugendfeuerwehr. Am vergangenen Samstagmorgen fanden sich 13 Jugendliche auf der Wache ein, um einen 24 Stunden-Dienst bei der Feuerwehr zu erleben.

Begonnen wurde der Tag mit der Einteilung für eventuelle (Übungs-)Einsätze und der Übernahme der Löschfahrzeuge. Sämtliche Gerätschaften wurden hierbei auf ihre Einsatzbereitschaft überprüft. Nachdem die Einsatzbereitschaft hergestellt war, konnten die Jugendlichen ihre Unterkunft und Schlafstätte im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Gießen-Mitte herrichten. Weit kamen sie allerdings nicht, denn es folgte der erste Löschzug-Einsatz des Tages: Automatischer Brandmeldealarm bei einer Firma in der Weststadt. Nach Ankunft an der Einsatzstelle erfolgte zunächst eine Erkundung am Feuerwehrbedienfeld und ein Einsatz mit Bereitstellung wurde vorgenommen. In einer Lagerhalle hatte ein Brandmelder ausgelöst. Aufgrund der Weitläufigkeit des Brandabschnitts wurde die Erkundung mit zwei Trupps durchgeführt, wobei sich allerdings kein Auslösegrund feststellen ließ und die Brandmeldeanlage im Anschluss erfolgreich zurückgestellt werden konnte.

Nach Abschluss des Einsatzes stand eine Unterrichtseinheit auf dem Tagesplan. Am LF 16/12 wurden die Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung sowie die Aufgaben der Gruppe im Hilfeleistungseinsatz nach FwDV3 besprochen. Jedoch konnte hier nur ein Teil der Gruppe teilnehmen, da die andere Hälfte bereits mit einem Löschfahrzeug zum nächsten Einsatz alarmiert wurde. Im Inselweg wurde eine Ölspur gemeldet, welche in der Folge mit Ölbindemittel fachgerecht abgestreut und aufgenommen wurde.

Im Anschluss an den Einsatz und Unterrichtsblock wurden Burger mit Pommes als gemeinsames Mittagessen vorbereitet. In der darauffolgenden Bereitschaftszeit kam es zu einer weiteren Alarmierung. Ein Löschfahrzeug wurde zu einem Mülltonnenbrand alarmiert, der mittels Schnellangriff zügig gelöscht werden konnte.

Da auch die körperliche Fitness für Feuerwehrleute wichtig ist, haben sich die Jugendlichen im Anschluss dem Dienstsport gewidmet. In Anlehnung an die Leistungsspange traten zwei Gruppen der Jugendlichen gegen die Gruppe der Betreuer bei einer Schnelligkeitsübung an.

Im Anschluss führte eine Kollege der Berufsfeuerwehr vor, was passiert, wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht. Nach dieser sehr eindrücklichen Vorführung der Fettexplosion gingen die Jugendlichen erneut in die Bereitschaftszeit, bevor der gesamte Löschzug zum zweiten Einsatz des Tages alarmiert wurde. Gemeldet war eine Rauchentwicklung in einem Jugendzentrum. Bei Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges drang bereits dichter Rauch aus dem Fenster im Küchenbereich. Ein sichtlich aufgeregter Anwohner teilte mit, dass noch zwei Personen vermisst seien. Sofort wurde ein Trupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt. Ein weiterer Trupp begann umgehend mit der Außenbrandbekämpfung des sich ausbreitenden Feuers. Das zweite Löschfahrzeug unterstützte zunächst beim Aufbau der Wasserversorgung und stellte dann ebenfalls zwei Trupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung, sodass beide Personen schnell aus dem Gebäude gerettet und „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Parallel wurde nach dem Schaffen einer Lüftungsöffnung begonnen, das Gebäude mittels Überdrucklüfter zu belüften.

Nach diesem anstrengenden Einsatz freuten sich alle auf das gemeinsame Abendessen, wobei vorher noch ein Löschfahrzeug erneut zu einem Mülltonnenbrand ausrücken musste. Zu einem weiteren Einsatz wurde das andere Löschfahrzeug nach dem Essen gerufen: Eine Katze befand sich hilflos auf einem Baum und musste mit einer Steckleiter gerettet werden.

Die Jugendlichen waren bereits in der Vorbereitung zur Nachtruhe, als der Alarmgong ein weiteres Mal ertönte. Der Rüstzug wurde zu einem Verkehrsunfall in den Bereich des Bachweges alarmiert. Ein Kleintransporter war mit einem Rollerfahrer kollidiert und der Fahrer unter dem Transporter eingeklemmt. Nachdem zunächst die Erstversorgung des Rollerfahrers eingeleitet sowie die Einsatzstelle gesichert und ausgeleuchtet wurde, konnte die Person mittels Hebekissensystem befreit werden.

Während der Nacht kam es zu keinen weiteren Einsätzen. Am frühen Sonntagmorgen wurden jedoch beide Fahrzeuge zu einer Vermisstensuche auf dem Schiffenberg alarmiert. Ein Jogger war nicht nach Hause zurückgekehrt und musste nun im Wald gesucht werden. Nachdem er gefunden werden konnte, wurde bei der Erstversorgung festgestellt, dass dieser nicht mehr gehfähig war. Die Rettung erfolgte aus unwegsamen Gelände mittels Schleifkorbtrage und unter Zuhilfenahme der Steckleiter als „schiefe Ebene“.

Als auch dieser Einsatz erfolgreich abgearbeitet war, war es auch schon Zeit zum Frühstücken. Anschließend wurde das Schlafquartier abgebaut, die Räumlichkeiten wieder hergerichtet und die sichtlich geschafften Jugendlichen konnten den anstrengenden und einsatzreichen 24 Stunden-Dienst beenden.

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